
Bild: Micha@Ada
Zur vierzigsten Kolumne darf es ein etwas tiefgründiger werden. Warum geht es im Leben, was machen wir eigentlich hier und für was ist das gut? Peter meinte zu meiner letzten Kolumne, dass Katja und ich davon keine Ahnung haben. Einspruch! Ich habe vieles in meinem Leben gesehen, viel schöne und unschöne Sachen erlebt, habe Arm und Reich die Hand gegeben. Daraus gelernt habe ich, dass es nichts Schöneres gibt, als sein mein eigenes Leben zu führen, sich nicht gross um Konventionen zu kümmern, ein Freidenker zu sein.
Think Outside of the Box
ist mein Motto, welches ich seit längerem lebe. Ich bin mir sicher, es gibt viele anderen Menschen „da draussen“ welche auch so denken, sich aber in dieser „genormten“ Gesellschaft verstecken müssen. Denn es braucht Kraft und manchmal, ja manchmal fühlt man sich dann verdammt Einsam auf dieser Welt.
Doch zurück zum Sinn. Der Sinn des Lebens. Eine Frage, welche es meiner Meinung nicht zu beantworten gibt! Für die einen ist es eine Familie, für andere Karriere und Anerkennung und wieder andere verschreiben ihrem Leben dem Sport, Tieren der Natur oder sonstigem. Ich kann mich zu keinem dieser Themen festlegen, ich lebe das Leben wie es kommt, geniesse es mit all seinen Facetten.
Denn schon morgen, kann mein letzter Tag sein!
Hallo Micha
Danke für deine Antworten, auch im „Tagblatt“ von dieser Woche. Da hab ich – der dich wohl etwas gar hart kritisiert hat – wohl einigen Erklärungsbedarf und möchte ein paar für mich wichtige Gedanken niederschreiben (nicht nur zur „Tagblatt“-Kolumne).
Ich möchte eigentlich nicht den Sinn des Lebens nennen (oder die Sinne des Lebens)… aber ich für mich denke, man sollte sein Leben nach gewissen Werten ausrichten. Beispiel? Behandle dich und deine ganze Umgebung rücksichtsvoll und mit Respekt und Freundlichkeit, strebe nach Freiheit und Glück, sei mutig und tue Gutes etc.
Ich gebe dir Recht, dass Freiheit wohl das höchste Gut ist, Selbstbestimmung, sein eigener Herr und Meister sein, das sind auch für mich sehr wichtige Eckpunkte. Viele Leute können mit so grossen Freiheiten aber leider nicht umgehen. Gerade in Beziehungen zeigt sich dann, was Sache ist; stöbere ich einfach von Bett zu Bett oder strebe ich nach dem höchsten, was mir das Leben bescheren kann, nämlich der aus tiefstem Herzen gelebten treuen Partnerschaft? Und schon sind wir wieder beim Respekt… wie kann ich Frauen (oder Männer) so behandeln, dass sie nur eine Nummer unter anderen sind in meinem Leben? Wie kann man (sorry Verena) „erschrecken“ wenn einem die wirkliche Liebe begegnet? Ist das nicht unser aller Ziel von allem Anfang an?
Wohl leider nicht… und immer weniger, wenn ich die immer egoistischere und rücksichtslosere ach so urbane Welt betrachte (ich bin einige Jahre älter als du, Micha, aber noch nicht fünzig ;-)). Sicher, ich hätte als junger oder jüngerer Mensch auch gerne so gelebt wie du, aber irgendwie bin ich nie in solche Situationen gekommen, also muss es wohl einfach am Typ liegen bzw. am Lebensentwurf des jeweiligen Menschen. Natürlich soll jeder so leben, wie er will (nur nicht auf Kosten der anderen).
Immerhin, so quasi als Belohnung haben die etwas altmodischen, redlichen Menschen, denen Treue, Verlässlichkeit, Verbindlichkeit oder Verantwortung noch etwas bedeuten, eines voraus: eine Liebesbeziehung, die das schönste aller Gefühle plus Sex plus gemeinsames Schwingen und vieles mehr beinhaltet, ist so etwas unwahrscheinlich Schönes, Nahes, Grenzenloses und in grossem Vertrauen gelebte Geborgenheit, dass ich eine solche Beziehung nur jedem wünschen kann. Beschreiben lässt sich so etwas längst nicht mehr, nur noch fühlen, spüren, geniessen :-)
Viel Glück für dich und auch mit deiner Kolumne, die ich sicherlich weiterhin lesen werde, auch wenn sie mir oft zu oberflächlich und „mainstreamig“ ist (wohl eine Konzession an die heutige Leserschaft). Es freut mich aber, wenn du hin und wieder auch deinen offensichtlich vorhandenen Tiefgang einstreust :-).
Danke Peter! Ich glaube wir haben sehr ähnliche Werte – ich lebe diese vielleicht einfach ein wenig anders. Wir sollten einmal ein Bier trinken gehen, dass wird sonst zu lang hier! ;) Und ja, natürlich hast Du auch mit dem letzten Absatz recht… es muss ein wenig Mainstream sein und die Leser wollen keine zu tiefgründigen Geschichten, dass wird schnell als negativ ausgelegt und depressiv – zu viel über sich nachdenken (oder sogar zu denken) ist OUT – was ich ein ganz schlecht finde ;/