Micha ist zurück aus der Sommerpause. Dafür sind auch die ganzen Menschen wieder in der Stadt (… dabei war es so friedlich in den letzen paar Wochen) und noch viel viel mehr Menschen das letzte Weekend an der Streeparade 2013.

Quelle: flickr (Nick King)
Das Motto? Irrelevant, denn es geht seit ein paar Jahren nur noch um:
- Saufen
- … noch mehr saufen
- … blöd tun
- … und noch mehr saufen
- … und Sex
Mal abgesehen von den ganzen Gewaltexzessen, welche durch den Alkohol verursacht werden. Wir waren erst ab 17 Uhr in der Stadt. In der ersten Ecke schon eine Alkohol Leichen. Überall Sirenen. Weiter vorne die erste Schlägerei. Scherben auf dem Boden, Abfall überall… und es hat ja erst angefangen. Wir haben uns ins Seefeld verzogen, haben dort ein paar lecker Drinks geschlürft und sind danach spontan im Kino gelandet. Später habe ich mich doch noch kurz in die Massen geschmissen. Ich musste mich überzeugen, dass es wirklich jedes Jahr schlimmer wird. Meine Befürchtungen wurden übertroffen.
Die Streetparade ist zur Fasnacht mutiert. Zum Volksfest und hat genau mit dessen Krankheiten zu kämpfen. In meiner alten Zeit waren es 80% Teilnehmer und 20% Gaffer und das blieb auch viele Jahre so. Unterdessen ist es genau umgekehrt oder sogar noch schlimmer, denn dadurch das die Lovemobiles Eintritte verkaufen (… das war verpönt damals) infiltrierte das „normale Volk“ sogar die Parade selbst.
Hauptsache viel Bein, & Brust. Das scheint das Motto der Frauen zu sein. Die selben Kleider, der selbe Style. Die Läden voll mit den selben Artikel. 100x das selbe Top, 1000x der selbe BH (… mit diesen Nieten dran, CHF 19.90) und die schwarzen Hotpants dazu (… auch bei Frauen, welche das definitiv NICHT anziehen sollten). Der Sinn dahinter? Hauptsache man wird beachtet. Oder besser gesagt: Beglotzt. Man lässt sich betatschen und geniest das auch noch. Kein Respekt und kein Selbstwertgefühl mehr. Teils der Jugend verwechselt das Ficken wohl mit Liebe. Und für das herumficken gibt es vielleicht kurze (falsche) Anerkennung – einfach nur tragisch.
Es war ja nicht so, dass es damals keine nackte Haut gab, im Gegenteil. Aber es war etwas persönliches, es hatte Style. Mann und Frau hat sich Mühe gegeben, Monate vorher alles gekauft, sich geschminkt, sich mit der Wagen-Crew abgesprochen und hatte nur die Chance auf einen Truck zu kommen mit Vitamin B. Das sieht man nur noch bei den wenigsten Mobiles. Schade. Kommerz überall. Nicht so wie früher z.B. die Raves im Gugelmann Areal in Roggwil!
So. Genug gemotzt. Aber es musste wieder einmal sein! Um zwei Uhr war ich dann zu Hause… war für ein Abend. Das nächste Jahr werde ich schauen, dass ich wieder im Ausland bin… Und das nächste Mal, gibt es hier wieder etwas über Sex & Beziehungen zu lesen. Versprochen! ;)
Aus dieser „alten Zeit“ gibt es ein Foto von mir. Geschminkt, mit lange Haare (Pippi-Langstrumpf Zöpfchen), Leuchtweste und Nuggi – wer liebt fragt, bekommt diese Rarität vielleicht sogar zu sehen ;)
Das ist dem Union Move in München erspart geblieben, den hat man schnell abgeschafft. Aber ich hab auch noch Bilder im selbsgenähten Outfit :-)
Bekanntlich bin ich ja immer dabei, wenns ums ficken geht (Danke, ich brauche kein Mitleid). :D
Und den letzten von dir erwähnten Punkt habe ich dieses Jahr eher gegenteilig erlebt – Vor allem im Vergleich zu den letzten Jahren ist die Promiskuität an der Streetparade deutlich zurück gegangen (was übrigens auch den Redakteuren vom 20min Live-Feed auffiel. ;-) ).
Vor allem junge Frauen gaben sich bedeckter als in den letzten Jahren und bei 1/4 der Besucherinnen musste ich sogar LANGE HOSEN entdecken – Etwas das im Sommer verboten werden sollte. :D
Eine moderne Fasnacht, ja, dass ist die Streetparade geworden, wenn auch nur fast. Denn an einer richtigen Fasnacht sind die Leute üblicherweise ausgelassener. Liegt wohl daran, dass an der Streetparade mehr Drogen als Alkohol konsumiert werden.
Zur Einstellung der „Herumfickenden Jugend von Heute“ (an der Streetparade):
Anschauen: Ja, bitte!
Anfassen: Ein bisschen.
Rein stecken: Auf keinen Fall!
Und das sind nicht nur meine persönlichen Erfahrungen. – Oder hast du etwa irgendwo hinter den Büschen fickende Menschen gesehen (so wie es etwa im Blick am Abend einen Tag zuvor prognostiziert wurde)?
Es kommt wohl stark darauf an, mit welchen Ansichten man die Streetparade gesehen hat und so kann man entweder schockiert oder gelangweilt worden sein.
Im Vergleich zur Streetparade war die diesjährige CSD-Parade einiges besser abgegangen – Vermutlich auch weil diese in etwa die Grösse der Streetparade, zu Beginn 1992 hat. ;-)
Gemeinsam in dieser Beziehung haben wir jedoch etwas: Auch ich werde nächstes Jahr schauen, dass ich während der Streetparade im Ausland bin. ;-)
Also ich finde auch, dass so ein Event extrem ausgelassen sein kann. Und das, auch wenn man nicht unbedingt die sexuelle Einstellung teilt. Ich gehöre zwar nicht zur herumfickenden Jugend, aber das eine oder andere Schäferstündchen kann sich bei so einem Event ja durchaus ergeben.