Oder auch Was ist Liebe? Danke an an die Redaktion vom Tagblatt Zürich für den aussagekräftigen Titel ;)

Quelle: sxc.hu (Jherzog)
Auf einem Schweizer TV-Kanal wurde die Frage gestellt:
„Keusch in die Ehe, Ja oder Nein?“
Meine Antwort darauf war klar.
„Nein, sonst geht die Scheidungsrate noch mehr in die Höhe, wenn die beiden in der ersten Nach merken, dass es im Bett nicht passt!“
Ein paar Stunden später, mein Postfach war voll mit bösen E-Mails. „Ungläubiger, erzähl den Jungen keine solchen Sachen. Natürlich halten Ehen das Leben lang wenn es der Richtige ist!“. Jaja, sicher und ich bin der Nikolaus.
Was ist Liebe? Eine chemische Reaktion welche im Körper abläuft. Eine Liebesbeziehung? Eine ökonomische Zweckgemeinschaft, welche so lange hält, bis nichts mehr zu holen ist. Und die Monogamie? Sie ist für mich ein Auslaufmodell unserer Gesellschaft. Es gibt zu viel Angebot und Verlockungen. Das ist ganz einfach zu illustrieren. Sie gehen shoppen. Stehen vor dem Gestell und suchen ihr Lieblingsparfüm, welches sie schon seit Ewigkeiten toll finden und „lieben“. Die Hand schon ausgestreckt, entdecken sie daneben ein neues Parfüm. Hübsche Verpackung. Sie riechen daran, lecker. Und schon ist es passiert, sie sind ihrem Parfüm untreu geworden. Früher, da gab es nur ein Parfüm zu kaufen im kleinen Shop um die Ecke.
Das soll nicht heissen, dass ich dieses schöne „chemische Gefühl“ nicht mag. Nur ist es halt so wie mit dem Parfum oben, ich mag nicht nur eines zu Hause haben – sondern die Wahl!
Die Monogamie hat wohl das Problem so vieler menschlicher Lebenskonstrukte: eine schöne Idee, leider aber vollkommen an der Natüürlichkeit vorbei. Wie der Kommunismus, auf dem Papier auch eine Supersache. Aber so real umgesetzt, herrje…
Keusch in die Ehe finde ich trotzdem ganz akzeptabel. Denn die Leute, die keusch in die Ehe gehen, die werden eh ein etwas anderes Verhältnis zur Sexualität haben als jene, die durchdrehen, wenn sie nicht mindestens 5 mal in der Woche zum Zug kommen. Wer keusch in die Ehe geht tut zwar immer so als nähme er Sexuallität besonder swichtig, in Wahrheit ist es für ihn aber wohl ziemlich zweit- oder drittrangig. Dementsprechend besser kommen solche Paare aber doch bestimmt auch damit klar, wenn es eben nicht so richtig rund läuft.Und Vergleiche, dass es auch „anders“ sein könnte haben sie ja nu auch nicht.
Es soll vorkommen, dass man sich auch miteinander annähern kann, Sexualität gemeinsam entdecken. Es muss nicht immer vom ersten Moment an super passen. Aber das ist natürlich anstrengend und passt nicht zum Markt der Begehrlichkeiten. Viel leichter ist es, einfach das nächste ”Produkt” abzugreifen und bei Unlust einfach wieder abzugeben…
Ich denke auch das der Sex in einer Monogamen-Partnerschaft mit der Zeit besser und intensiver wird. Man lernt den anderen viel besser mit der Zeit kennen und nimmt dessen Bedürfnisse war und will diese auch beim Sex erfüllen. So kann der Sex zu beginn etwas eintönig wirken aber mit der Zeit wenn man offen damit umgeht nur besser werden. Fantasien können durch intensive Gespräche in die Realität umgesetzt werden wenn beide damit einverstanden sind. So sollte man immer offen über das Thema in einer Beziehung reden. Dann kann es wundervoll werden.
[…] meine Antwort. Verdutze Blicke. Statement meinerseits: Ich glaube nicht an diesen Zirkus hier und an die Monogamie! […]